Karotten kreieren King Kong
Ottenstein
- Eiskalt pfeift der Wind um die Ecke und durch das Tor der Scheune. In deren Innern baut sich der Kopf
eines riesigen Affen über "kleinen Männern" auf. An einem anderen Ort würde es dem Besucher eiskalt über
den Rücken laufen. Doch das noch weiße Styropor weckt keine Ängste " nur Staunen und Bewunderung. Karneval
ist die Zeit der ungewöhnlichen und ausgefallenen Ideen. Eine davon ist der überdimensionalen Menschenaffe,
den der Kegelclub "Crazy Carrots" geschaffen und auf einem Anhänger installiert hat: Die Hauptfigur des
Hollywood-Streifens wird eine der Attraktionen im Rosenmontagszug der Burggeister sein.
Die 14 Ottensteiner bauen seit zwölf Jahren ihren eigenen Karnevalswagen mit einer Vorliebe für das Große.
In diesem Jahr entsteht in der Scheune auf dem Hof Bütterhof in Averesch der Affe "King Kong" aus dem
gleichnamigen Film.
Tor bestimmt Affenhöhe
Nur das Auge bestimmt die Maße: "Der Maßstab muss stimmen. Den Rest machen wir spontan, ohne Zeichnung",
erklären die Wagenbauer. Das Grundgerüst besteht lediglich aus ein paar Holzstäben. Dreidimensional wurde
King Kong erst durch ein gut ausgearbeitetes Holzgestell. Seit Dezember arbeiten die verrückten Karotten
an ihrem Tier, das jetzt mehr und mehr Gestalt annimmt. Maschendraht formt die kräftigen Schenkel und den
breiten Rücken. Richtig staubig wird es, als der Kopf aus weißem Styropor geschnitten wird.
Im Bauwagen, dem einzigen beheizten Platz in der Scheune, genießen die Kegelbrüder den Feierabend nach
getaner Arbeit. Dort gesellt sich auch der kleine King Kong dazu: Eine Spielfigur, die keine zehn Zentimeter
groß ist. Draußen bekommt derweil der große King Kong kalte Ohren, die vor zwei Stunden in vier Metern Höhe
entstanden sind.
"Höher darf er nicht sein, dann passt es nicht durchs Scheunentor." Wenn das Tor nicht wäre, würden die
Crazy Carrots wohl noch höher bauen. Aber in der Höhenluft ist es noch kälter. - pl